Die im Mai 2020 erschienene Studie „Die Welt nach Corona. Business, Märkte, Lebenswelten – was sich ändern wird“ ist ein Leitfaden von Experten und Expertinnen des Zukunftsinstituts aus Berlin, in dem sie sich mit möglichen Lebenswelten und Szenarien in der Post-Corona-Realität auseinandersetzen. In der Studie werden die Themenbereiche Gesundheit, Bildung, Freizeit, Mobilität, Konsum und Wohnen sowie Ernährung, Reisen, Politik und Arbeit beleuchtet und in unterschiedlichen Zukunftsthesen und Szenarien aufgearbeitet. Der Leitfaden soll Unternehmen als eine Orientierungshilfe dienen, wie sie ihre Strategien in Zukunft ausrichten könnten. Die Zukunftsexperten gehen davon aus, dass sich der Trend der Hyperlokalität im Bereich Wohnen durch die wochenlang anhaltende räumliche Trennung von Menschen während der Beschränkungen in der Corona-Krise weiterhin verstärken wird.

So wird das Stadtviertel, in dem Menschen leben und wohnen, immer mehr in den Fokus rücken. Die Suche nach guten Beziehungen in der Nachbarschaft, Kommunikation und Wertschätzung von dem, was sich im unmittelbaren Umfeld befindet, wird zunehmend wachsen. Ein Ausdruck dessen wird sein, dass sich im Bereich Wohnen zunehmend Co-Living-Lebensformen durchsetzen und das Leben und Wirtschaften in einer Gemeinschaft in den Mittelpunkt rücken. Städte, wie beispielsweise Paris, Barcelona, London oder Portland in Oregon setzen den Trend der Hyperlokalität bereits in neue Wohn- und Lebensmodelle um. In Paris zum Beispiel sollen unter dem Motto der „15-Minuten-Stadt“ die Bereiche Wohnen, Arbeit, Freizeit und Bildung innerhalb von 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden.

Auch die Veränderungen im Arbeitsbereich, die in kurzer Zeit eine Vielzahl von Menschen aus den Büroräumen ins Homeoffice versetzt haben, haben langfristige Auswirkungen auf die Lebens- und Arbeitswelten in den Post-Corona-Lebenswelten. So wird sich die räumliche Trennung zwischen den Bereichen Arbeit und Freizeit verringern, Menschen werden neue Lebensformen und Anstöße brauchen, wie sie effizienter und konzentrierter von zu Hause aus arbeiten können und mit den neuen Anforderung an die Vermischung der Bereiche Wohnen, Arbeiten und Freizeit sowie der Fähigkeit zu mehr Flexibilität umgehen können.

Quelle: Zukunftsinstitut
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