Dass Eigentümer ihren Mietern die Haltung eines Hundes in der Mietwohnung nicht ohne triftige Gründe verwehren dürfen, zeigt ein Rechtsstreit vor dem Amtsgericht in München (AZ 411 C 976/18). Die Mieter einer Viereinhalb-Zimmer-Wohnung in München wollten ihren beiden Kindern (13 und 15 Jahre) einen Hund der Rasse Magyar Vizsla schenken. Die Familie hat sich für eine Hündin aus dem Tierheim entschieden und sich von einer Tiertrainerin und von dem Tierheim jeweils eine Empfehlung ausstellen lassen.

Bereits vor der Antragstellung zur Einwilligung der Hundehaltung nahm die Familie telefonisch Kontakt zu den Nachbarn auf und bat diese um Zustimmung. Alle Mieter akzeptierten das Vorhaben. Trotz der Vorkehrungen lehnten die Eigentümer den Antrag ab. Als Grund gaben sie an, sie hätten bisher noch keiner Mietpartei die Hundehaltung erlaubt. Mit weiteren Begründungen, wie zum Beispiel, dass die schulpflichtigen Kinder sich erst nach 16 Uhr um den Hund kümmern können und auch die Eltern aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeiten die Versorgung des Tieres tagsüber nicht gewährleisten können, bekräftigten Sie ihren Entscheid. 

Die Familie widersprach allen von den Eigentümern genannten Ablehnungsgründen, versicherte die Versorgung des Hundes und klagte vor dem Amtsgericht in München. Das Gericht befand die Klage als rechtsgültig, denn die vom Vermieter angebrachten Ablehnungsgründe wären nicht ausreichend, um die Hundehaltung zu verbieten. Denn sowohl die Größe der Wohnung als auch die Rasse des Hundes geben keinen Anlass, eine artgerechte Haltung des Tieres in Frage zu stellen. Ebenso betonte das Amtsgericht, die Familie hätte nicht erst nach dem Erwerb des Hundes um die Genehmigung gebeten, sondern sich bereits im Vorfeld um die Zustimmung der Nachbarn gekümmert.

Quelle: AG München
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